Welten wie Sand by Farmer José Philip

Welten wie Sand by Farmer José Philip

Autor:Farmer, José Philip [Farmer, José Philip]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: d-Heyne TB
veröffentlicht: 2016-11-19T23:00:00+00:00


Zehntes Kapitel

Unter Aufbietung aller Kräfte gelang es ihnen, das Kanu am Flussufer zu landen. Atemlos und durchnässt zogen sie das Kanu auf das Ufer. Wolff starrte zu dem Felsendom hinüber. Es schien sinnlos, diese Wand ohne entsprechende Hilfsmittel erklimmen zu wollen. Sie benötigten Seile und Enterhaken. Möglicherweise fand ein Haken, der durch eines der Tore geschleudert wurde, irgendwo einen Halt.

Es musste möglich sein, aus gegerbten Tierhäuten Stricke zu gewinnen. Aber woher konnten sie das Metall für die Haken nehmen? Danach in dieser Welt zu suchen, würde ein langwieriges Unterfangen sein. Und Wolff wollte keine Zeit mehr verlieren. Also blieb nur eine einzige Möglichkeit … Allerdings war kaum zu erwarten, dass Vala und Theotormon bereit waren, seinem Plan zuzustimmen. Er behielt recht – beide wollten sich um keinen Preis der Welt von ihren Waffen trennen.

Wolff ballte die Fäuste. »Also gut, behaltet Messer und Schwert und eure Dickschädel! Aber ich warne euch. Wenn es uns anderen irgendwie gelingen sollte, die Tore zu erreichen, dann werden wir sie ohne euch durchschreiten. Das schwöre ich euch! Ihr werdet in dieser bleichen Welt aus Eisgestein zurückbleiben und hier zu leben gezwungen sein, bis euch ein Raubtier tötet oder ihr an Altersschwäche sterbt!«

Vala musterte die Männer, die sie umringten. Dann lächelte sie. »Na schön. Ich werde dir mein Schwert überlassen, Bruder.«

»Meinen Dolch bekommst du nicht, das verspreche ich dir«, stieß Theotormon hervor.

Die anderen griffen ihn an. Sie schlitterten zu ihm hinüber.

Theotormon kam auf seine Füße und wandte sich zur Flucht. Er wäre auch entwischt, hätte Wolff nicht im letzten Augenblick seinen Fußknöchel zu fassen bekommen. Theotormons Monsterkörper krachte zu Boden. Dann waren die anderen Männer heran und warfen sich auf ihn. Theotormon gab auf und warf das Messer zu Boden. Sie ließen von ihm ab. Er erhob sich und rutschte knurrend davon. Am Flussufer kauerte er sich nieder, eine einsame, schreckliche Gestalt vor der hochaufragenden Silhouette der weißen Felsenkuppel.

Mit einem Kreidestein, den er vorher gefunden hatte, zog Wolff Linien auf Valas Schwertklinge. Dann schnitt er mit dem Laser mehrere Dreiecke aus. Er legte die gezackten Dreiecke aufeinander und verschweißte sie mit mehreren Rundstücken. Er härtete die heißen Teile im kalten Wasser. Eine gute Stunde später war er fertig.

Da er Theotormons Dolch nicht gebraucht hatte, gab er ihn zurück. Dann schnitt er das Ende von Valas Schwert zu einer Spitze. Jetzt war ein Kurzschwert daraus geworden – besser als gar nichts.

Das Seil herzustellen, nahm mehrere Tage in Anspruch. Sie jagten und erlegten mehrere Tiere, häuteten sie, schnitten Streifen zurecht und verknoteten sie miteinander. Da die für das Gerben notwendigen Rohstoffe nicht aufzutreiben waren, blieb nichts anderes übrig, als zu improvisieren.

Wolff schmierte das geflochtene Rohleder mit Tierfett ein und hoffte, dass dies das Gerben weitgehend ersetzte. Am folgenden Morgen, als sich der purpurbringende Schatten des Mondes verzog, brachten sie das Drachenkanu oberhalb des Felsendoms zu Wasser und gingen an Bord. Ihr Unternehmen hatte begonnen.

Rintrah, Enion, Vala und Tharmas paddelten behutsam zum Felsen in der Flussmitte hinüber. Wolff stand aufrecht im Bug des leicht hin und her schlingernden Kanus.

Dann hatten sie den weißen Felsen erreicht.



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